Michael Thamm

Bielefeld (ram). Im Mai 2009 hatte sich Michael Thamm für zwei Jahre vom WDR beurlauben lassen. Nach 30 Jahren als Journalist, davon acht Jahre als Leiter des WDR-Landesstudios Bielefeld, wollte er sich „Zeit für Herzblutthemen nehmen“, wie er dieser Zeitung sagte. Am 3. Oktober ist Michael Thamm im Alter von 53 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.

Thamm wurde am 1. August 1957 in Lichtenau (Kreis Paderborn) geboren. 1977 baute er sein Abitur, absolvierte ein Volontariat bei der Glocke (Oelde) und arbeitete zwei Jahre als Lokalredakteur in Ahlen. 1983 wechselte er zum WDR, wo er zunächst als Regionalkorrespondent für die Kreise Höxter und Paderborn tätig war. 1990 wurde Thamm, der Kleinkunst und Musik schätzte, selbst Gitarre in einer Band gespielt hatte, Redakteur im WDR-Studio Bielefeld, 1997 stellvertretender Studioleiter und im Jahr 2001 Studioleiter. Thamm, der in der Region fest verwurzelt war, aber auch aus Lateinamerika, Somalia, Eritrea, Yemen und Afghanistan berichtete, sagte über seine Berufsauffassung gegenüber dieser Zeitung: „Ich halte es mit Hanns Joachim Friedrichs, man soll sich nicht gemein machen mit den politischen Akteuren.“

WDR-Chefredakteurin Gabi Ludwig würdigte Thamm als „überzeugten Regional-Journalisten“. Und WDR-Intendantin Monika Piel schreibt in einem Nachruf: „Er war ein großartiger Journalist, der seinen Beruf mit ausgeprägtem Fachwissen, sehr viel Engagement und enormer Kreativität ausgeübt hat. Michael Thamm gehört für mich zu denen, die das WDR-Studio Bielefeld maßgeblich als wichtige Adresse in der Region geprägt haben.“