Bernhard Gödde

Bernhard Gödde

* 11.08.1954
† 16.08.2017 in Paderborn

Angelegt am 19.08.2017
8.174 Besuche

Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Bernhard Gödde, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Nachruf Neue Westfälische

23.08.2017 um 13:29 Uhr von Neue Westfälische

Schulleiter überraschend verstorben

Im Alter von 63 Jahren ist der Schulleiter des Gymnasiums Schloß Neuhaus, Bernhard Gödde, überraschend verstorben. Das bestätigte gestern die Schule. Der vielfach engagierte Pädagoge war unter anderem Sprecher der Paderborner Gymnasien.

Eine Schule nimmt Abschied

Mit großer Bestürzung hat die Schulgemeinschaft des Gymnasium Schloß Neuhaus auf den plötzlichen Tod von Schulleiter Bernhard Gödde reagiert.Der 63-Jährige war wie berichtet am vergangenen Mittwoch verstorben.
Das Neuhäuser Gymnasium hatte Gödde mehr als 23 Jahre lang geprägt. Bereits während seiner Studienzeit begann er am Gymnasium
Schloß Neuhaus (GSN) zu unterrichten. 1980 wurde er zum Studienrat ernannt. 1984 folgte die Beförderung zum Oberstudienrat, sieben
Jahre später die zum Studiendirektor.
Als damals jüngster Schulleiter eines Gymnasiums in Nordrhein-Westfalen wurde
Bernhard Gödde 1994 zum Oberstudiendirektor ernannt. Zielstrebig baute er die Schule zu einem der größten Gymnasien der Region aus. Als eines der ersten Gymnasien entwickelte das GSN unter seiner Leitung ein eigenes umfassendes Schulprogramm.
Die inhaltlichen und pädagogischen Schwerpunkte seiner Amtszeit waren  außergewöhnlich vielfältig: Er führte als Erster einen zehntägigen Schullandheimaufenthalt der
Jahrgangsstufe 10 auf Norderney ein, der seit  über 30 Jahren regelmäßig durchgeführt. Die konsequente Erweiterung des Fahrtenprogramms gehörte auch in den weiteren Jahren zu seinem bevorzugten Arbeitsschwerpunkt. Vor allem der Austausch mit europäischen Partnerschulen in zwölf  Ländern in der Jahrgangsstufe 9 war ihm ein  besonderes Anliegen. Dieses Projekt wurde als  „Schmiede junger Europäer“ mit der Vergabe des Titels einer Europaschule ausgezeichnet.
Als eine der wenigen Schulen in NRW bietet das GSN seit etwa 25 Jahren durchgehend ab der Klasse 8 das Fach Informatik an, in der Oberstufe sogar seit 30 Jahren als  Leistungskurs. Das GSN ist seit 2016 als IB World School zertifiziert und kann als solche mit dem International Baccalaureate einen international anerkannten Abschluss anbieten.
Die Initiativen und zahlreichen Projekte des GSN wurden in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Unter ihnen ragt der Deutsche Schulpreis heraus, mit dem das GSN 2008 für seine vielfältige und überzeugende Bildungs- und Erziehungsarbeit ausgezeichnet wurde. Die Anerkennung seiner Leistung wurde durch bundesweite Einladungen zu Vorträgen im Hinblick auf Fragen der Führung, der Schulorganisation und der pädagogischen Arbeit gewürdigt.
Neben der fachlichen Ausbildung legte der Schulleiter besonderen Wert auf die  charakterliche und soziale Bildung, die er selbst vorlebte. Für seine Kolleginnen und Kollegen war er ein stets ansprechbarer, hervorragend organisierter Kollege, der sich in vielen Krisensituationen als „Fels in der Brandung“ und für die Belange seiner Schule als streitbarer Vorgesetzter zeigte, wie die Schule in ihrem Nachruf schreibt.
Auch sein herausragender Fleiß sowie seine  sprichwörtliche Verlässlichkeit hätten ihn ausgezeichnet. Neben seinen zahlreichen beruflichen Verpflichtungen war ihm das gesellige Beisammensein mit seinen Mitmenschen besonders wichtig. Göddes langjähriger Einsatz als Pianist bei den „Paddi-Jazzern“ sowie seine große Verbundenheit mit dem Tanzsport bestimmten seine Freizeitgestaltung. Als Ur-Paderborner war er auch dem Liborifest treu verbunden. Die traditionelle Schreinerhebung versäumte er nur ein einziges Mal – und das aus gutem Grund: Er begleitete zu diesem Zeitpunkt eine  Schülergruppe auf der von ihm ins Leben gerufenen Ferienfahrt des GSN, für die er über viele Jahre hinweg auf die erste Woche seiner wohlverdienten Sommerferien verzichtete. „Schule war für ihn nicht nur Beruf, sondern Berufung“, schreibt das Kollegium über ihn. Sein unerwarteter Tod hinterlasse eine schmerzliche Lücke.