Siegfried Kienitz

Siegfried Kienitz

* 09.01.1935
† 15.06.2015 in Brackwede
Erstellt von Neue Westfälische Zeitung
Angelegt am 20.06.2015
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Siegfried Kienitz, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Nachruf Neue Westfälische

22.06.2015 um 10:23 Uhr von Neue Westfälische

Brackwede (SL). Nur kurze Zeit nach seinem 80. Geburtstag ist Siegfried Kienitz am Montagabend an den Folgen einer Herzoperation verstorben.
Der beliebte CDU-Politiker und Ehrenamtler liebte in der Vergangenheit den vollen Einsatz und hatte dabei immer wenig Rücksicht auf seine Gesundheit genommen. Erst in der jüngsten Vergangenheit wollte er „mehr auf sein Herz hören“. Zu seinem 80. Geburtstag im Januar hatte die CDU einen großen Empfang für „Mr. Brackwede“ ausgerichtet. „Wir sind sehr traurig und haben einen guten Freund verloren“, sagt Brackwedes CDU-Vorsitzender Carsten Krumhöfner.
Kienitz politische Laufbahn begann erst 1982, mit dem Eintritt in die Partei. Schon ein Jahr später war er Stadtverbandsvorsitzender (bis 1988), 1984 wird er Bezirksvertreter, 1987  CDU-Fraktionsvorsitzender, 1989 zum ersten Mal Bezirksvorsteher. Siegfried Kienitz war 25 Jahre lang Mitglied der Bezirksvertretung Brackwede, insgesamt 13 Jahre Bezirksvorsteher, zwölf Jahre ehrenamtlicher Richter am Bielefelder Arbeitsgericht. Er gehörte zum Kreisvorstand des Sozialverbandes Deutschland und zum Vorstand des Seniorenrates Bielefeld. Siegfried Kienitz hat den gemeinnützigen Verein Pro Brackwede mitgegründet.

Der Verstorbene wurde in Pommern geboren, wuchs jedoch in Berlin auf. Er machte eine Ausbildung zum Fleischer, landete bei der Gütersloher Wurst- und Fleischwarenfabrik Marten. Doch der Beruf war für ihn nicht der richtige, er fing 1955 bei den Kammerich-Werken in Brackwede an. Dort arbeitete sich Siegfried Kienitz in nur zehn Jahren vom Hilfsarbeiter zum Werkmeister in der Röhrenproduktion hoch. Nach 39 Jahren 'auf Kammerich' ging er 1990 in den Vorruhestand, der angesichts seiner vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten weiterhin ein Un-Ruhestand war. Seine Frau Tina hielt ihm dabei den Rücken frei. In der Freizeit liebte Siegfried Kienitz den Sport. Von 1955 bis 1965 stand er gar als Amateurboxer im Mittelgewicht im Ring. Später entdeckte er seine Leidenschaft für Marathon und Ultra-Marathon. 15-mal ist er auch den 'Herrmann' gelaufen.

Unvergessen sind auch seine Auftritte im Brackweder Karneval, als Conférencier bei den von ihm organisierten Konzerten, seine Reiseleiter-Qualitäten, seine Erfolge als Spendengeldsammler, sein Engagement für die Brackweder Partnerschaft mit Enniskillen und fürs Naturbad. Für all dieses Engagement erhielt Siegfried Kienitz 2010 den Ehrenring des Stadtbezirkes und im März 2011 das Bundesverdienstkreuz. Siegfried Kienitz, der seine Ehefrau und zwei Kinder hinterlässt, wird Brackwede ganz gewiss sehr fehlen.