Mit scharfem Blick fürs Alltägliche

Bielefelder Journalist Peter Arbeiter gestorben

Bielefeld. 'Ich bin', so hat er häufig gesagt, 'nur ein einfacher Arbeiter.' Tatsächlich war er viel mehr: Seemann, Zeitsoldat, langjähriger Leiter der NW-Lokalredaktion Brackwede, Kolumnist und ein überaus liebenswerter Kollege. Am Sonntag ist Peter Arbeiter im Alter von 72 Jahren gestorben.

1941 wurde Arbeiter als Sohn eines Kupferschmiedes in Breslau geboren. 1945 musste die Familie aus Schlesien fliehen. Einige Jahre lebte sie im Harz, dann zog sie 1951 nach Bielefeld.

Nach dem Ende der Schulzeit besuchte Peter Arbeiter die Seemannsschule in Elsfleth/Weser. Er schloss mit sehr guten Noten ab und heuerte anschließend bei verschiedenen Reedereien an. Die Reisen mit Handelsschiffen führten ihn in Häfen in Indien, Afrika, Skandinavien, Nord-, Süd- und Mittelamerika. Nachdem er abgemustert hatte, schloss sich eine vierjährige Zeit bei der Bundeswehr an.

1966 musste er sich erneut entscheiden: Bei der Fachhochschule Bielefeld hatte er sich ebenso beworben wie bei der Zeitung. Arbeiter, der seit seiner Jugend Freude am Schreiben hatte, ergriff die Chance, Journalist zu werden. Er begann seine Tätigkeit in Sennestadt, 1975 wurde er Leiter der NW-Lokalredaktion in Brackwede.

Fast 27 Jahre lang hat er von dort berichtet. Vereine und Kultur, Wirtschaft und Politik, vor allem aber die Menschen standen im Mittelpunkt seines Interesses. In 'seiner' Brackweder Redaktion fanden viele Gehör und manchmal auch Trost. Peter Arbeiter nahm sich Zeit für die Menschen und ihre Sorgen. Er hatte ein Gespür für Themen, die den Lesern auf den Nägeln brennen. Der Mann von der Neuen Westfälischen, der meist eine Weste mit vielen praktischen Taschen trug, verkörperte die Zeitung vor Ort.