Hans Günter Joester

Er war der „Mann der Baustellen“
Gestorben: Hans Joester war bis 1999 Leiter des städtischen Amtes für Verkehr
Von Arno Ley

Bielefeld. Als er 1999 in den Ruhestand ging, galt er als „der Mann der Baustellen“ in Bielefeld. Hans Joester war als Leiter des Fachbereichs Verkehr in der Stadtverwaltung verantwortlich für alle Straßen- und Stadtbahnbaustellen in der Stadt. Und davon gab es damals viele. Vor zwei Wochen ist er gestorben. Am 8. März ab 12 Uhr gibt es auf dem Alten Friedhof am Jahnplatz eine Trauerfeier für ihn.
In der ersten Zeitungsnotiz, die sich von Hans Joester findet, wird er 1967 beschrieben als Bauassessor, dem die Verantwortung für zwei Projekte übertragen worden ist. Die „Schaffung des Tunnel für die Stadtbahn zwischen Pottenau und Alleestraße“ sowie dem Bau einer „Entlastungsstraße für die Bundesstraße 61“. Aus dem ersten wurde nicht weniger als der Ausbau der Bielefelder Stadtbahn mit dem Tunnel durch die Innenstadt. Und die „Entlastungsstraße“ ist der Ostwestfalendamm.
Das schönste Erlebnis in seiner beruflichen Laufbahn, so sagte er es zum Abschied aus der Stadtverwaltung, war das Volksfest zu Eröffnung der Stadtbahn 1991. Es war der Abschluss jahrzehntelanger Planung und auch einer Diskussion, in der der Diplom-Ingenieur nicht nur für seine fachlichen Vorschläge sondern bisweilen auch sehr persönlich kritisiert wurde.
Joester, geboren in Unna, hatte zunächst Tischler gelernt, als Zimmermann gearbeitet, und erst danach an der technischen Hochschule Aachen studiert. 1967 übernahm er die Planung der Stadtbahn in Bielefeld, zeitweilig auch die Verantwortung für den Kanal- und Kläranlagenbau. 1984 wurde er Leiter der Abteilung Straßenbau und Verkehrsplanung, 1988 Leiter des Tiefbauamtes, aus dem 1996 der Fachbereich Verkehr gebildet wurde.
Während seiner mehr als 30-jährigen Dienstzeit investierte Bielefeld rund 340 Millionen Euro in den Stadtbahn- und 410 Millionen Euro in den Straßenbau.