Partei und Politik gehörten fest zum Leben

Trauer um Winfried Klein / 38-jähriger Einsatz in Rat und Bezirksvertretung

Brackwede (SL). Die Sozialdemokraten in Brackwede betrauern mit der Familie den Tod von Winfried Klein. Der 79-Jährige ist am Donnerstag nach einem Treffen mit seinen Genossen, bei dem man noch die geplante Feier zum runden Geburtstag am 28. Februar besprochen hatte, einen plötzlichen Herztod gestorben.

Winfried Klein galt als einer, den man gerne als ein Urgestein der Partei und der Gewerkschaftsarbeit bezeichnet. 1935 wurde er in Berlin geboren, dann während der Bombenangriffe nach Schlesien evakuiert. Nach der Flucht in den Westen landete er mit seiner Mutter in Brackwede. Mit 15 Jahren begann Winfried Klein eine Lehre bei der heimischen Maschinenfabrik Maier, die große Wasserturbinen herstellt. Der Lehrling engagierte sich in der Gewerkschaft, wurde Jugendvertreter.

Bei den Feierlichkeiten zur Stadtwerdung Brackwedes 1956 wurde der junge Mann, der gerade ein Jahr zuvor in die SPD eingetreten war und spontan für einen ausgefallenen Redner einsprang, für die politische Arbeit entdeckt und gefördert. 1961 wurde er mit großer Mehrheit in den Stadtrat Brackwede gewählt, nach der Gebietsreform war er ab 1973 bis 1999 ununterbrochen Mitglied der Bezirksvertretung Brackwede.

Chancengleichheit, Bildung und Jugendarbeit lagen dem 'Arbeiter', der sich bei Maier bis zum Meister hochgearbeitet und später eine Außendiensttätigkeit in der Lebensmittelbranche versehen hat, stets am Herzen. Daher waren ihm der Bau des Gymnasiums Brackwede samt Sternwarte und des Hallenbades ein wichtiges Anliegen. 'Ein besonderes Interesse galt auch dem Aufbau der Stadtbücherei', erinnert sich der ehemalige Bezirksvorsteher und Parteifreund, Rolf Baumotte.